Ackerbohne (Vicia faba L.)

  • Bestäubung
  • Forschung
  • Beschreibung
  • Wildbienen und Hummeln
  • Quellen
  • Bestäubung (1) (2)

    Durch Bienenbestäubung kann der Ertrag um 30 bis 35% erhöht werden.
    Auch Hummeln können die Ackerbohne bestäuben.

    Aus Erfahrung wird empfohlen, ca. 2,5 Völker pro Hektar aufzustellen.

    Vergleich der Ackerbohne mit anderen Kulturpflanzen, bezogen auf den empfohlenen Einsatz von Bienenvölkern pro ha:

    Vorteile für den Landwirt

    • Ermöglicht höheren Ertrag
    • Fördert größere Früchte
    • Verbessert die Fruchtbarkeit der Samen für das Folgejahr

    Vorteile für den Imker

    • Pollenangebot für die Brut
    • Bestäubungsprämie

    Nachfolgend werden die Honig- und Pollenqualität der Ackerbohne im Vergleich zu anderen Kulturpflanzen in einer Skala von 0-4 dargestellt:

    Die Ackerbohne, oder auch Pferdebohne, Saubohne oder Große Bohne genannt, ist ein Schmetterlingsblütler und gehört zu den Wicken.

    Über viele Jahrtausende war sie ein wichtiges Gemüse für die Menschheit. Durch ihren hohen Stärke- und Eiweißgehalt zählte sie lange Zeit zu den unentbehrlichen Nahrungsmitteln, gerade für die ärmere Bevölkerung. Gesund ist die Ackerbohne zudem auch. Sie enthält reichlich Vitamin-C, viel Eiweiß und Lysin.

    Sie wird gegenwärtig vor allem als Futterpflanze und als Gründüngung angebaut.

    Die Blühzeit ist von Mai bis Juli.

    Forschungse​rgebnisse (2)

    Ackerbohnen sind Selbst- und Fremdbestäuber, wobei der Ertrag durch die Insektenbefruchtung zunimmt. Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch Bienen, es können allerdings auch Fliegen, Käfer und Hummeln zur Bestäubung beitragen. Es wurde festgestellt, dass Wind und Bienen gemeinsam bei der Bestäubung wirksam sind. Durch Feldversuche wurde ermittelt, dass die Saatgutausbeute der Ackerbohne durch Honigbienenbestäubung um 50 Prozent erhöht ist. Der Bestäubungsmechanismus ist so konstruiert, dass das Insekt einen Mechanismus auslöst, der den Pollen auf das Insekt pudert. Die Honigbienen versuchen, an die Nektarien zu gelangen, ohne diesen Mechanismus auszulösen. Aus diesem Grund sind Hummeln und stabilere Insekten besser für die Bestäubung geeignet als Honigbienen. Der Nektarertrag ist nicht sehr hoch, so dass beim Einsatz von Honigbienen eventuell zusätzlich gefüttert werden muss, um die Bienen bei der Bestäubung zu unterstützen.

    Bei größeren Feldern wird empfohlen, die Honigbienenvölker auch in das Feld zu stellen, da der Flugradius nicht sehr groß ist und Wildbienen und Hummeln nicht sehr weit ins Feld hineinfliegen: Hummeln bis zu 250m und Wildbienen unter 100m.

    Beschreibung (3) (2)

    Die Ackerbohne ist eine einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 0,3 bis zu 2 Metern erreicht. Der aufrechte, unverzweigte Stängel ist vierkantig, hohl und kahl.

    Die paarig gefiederten Laubblätter besitzen meist zwei bis drei Paare ovale Fiederblättchen und eine grannenartige Spitze ohne Ranke. Die großen Nebenblätter besitzen oft violett braune Nektarien.

    Die Ackerbohne ist eine heimische Körnerleguminose, die an die mechanisierte Landwirtschaft sehr gut angepasst ist und in Lagen mit guter Wasserversorgung ein sehr hohes Ertragspotential hat. Der Proteingehalt von etwa 30%, ihre Wirkung als 'break crop' in getreidereichen Fruchtfolgen, ihre günstige Wirkung auf die Bodenfruchtbarkeit und ihre Symbioseleistung sind wichtige Argumente zu ihren Gunsten.

    Die Bohnen kann man bereits sehr früh pflanzen, da sie relativ frostresistent sind. In gemäßigten Lagen kann diese Bohnensorte bereits im Februar gesetzt werden. Ansonsten empfiehlt sich eine Aussaat im März.

    In der Fruchtfolge sollten die Dicken Bohnen nicht nach sich selbst oder anderen Hülsenfrüchtlern stehen. Ein Abstand von mindestens drei Jahren sollte eingehalten werden. Als Vorfrucht sind Dicke Bohnen bestens geeignet, da der Boden von ihnen relativ unkrautarm und zudem mit Stickstoff angereichert hinterlassen wird.

    Die Ackerbohne wird sowohl als Futtermittel für Tiere als auch zur menschlichen Ernährung genutzt. Zur Verfütterung kommen sowohl die Samen als auch der ganze Spross. Für den menschlichen Genuss wird die Hülse meist nur bei sehr jung geernteten Bohnen verwendet. Bei ausgewachsenen Bohnen enthält die Hülse zähe Fasern. Die Samen können sowohl frisch als auch getrocknet verwendet werden, getrocknet sind sie ohne weitere Konservierung lagerfähig.

    Im arabischen Raum werden unter anderem Falafel und Ful aus Ackerbohnen zubereitet.

    Wildbienen und Hummeln (4)

    Die Ackerbohne wird nur von einer Wildbienenarten angeflogen, allerdings von allen Hummelarten:

    1. Mörtelbienen
      • Platterbsen-Mörtelbiene (Megachile ericetorum)

    Die nachfolgenden Hummelarten sind sehr gute Bestäuber für Ackerbohne:

    • Gartenhummel (Bombus hortorum)
    • Ackerhummel (Bombus pascuorum)
    • Wiesenhummel (Bombus pratorum)
    • Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris)
    • Helle Erdhummel (Bombus lucorum)
    • Steinhummel (Bombus lapidarius)
    • Baumhummel (Bombus hypnorum)
    • Veränderliche Hummel (Bombus humilis)

    Aber auch die Kuckuckshummeln:

    • Wald-Kuckuckshummel (Bombus sylvestris)
    • Gefleckte Kuckuckshummel (Bombus vestalis)
    • Rotschwarze Kuckuckshummel (Bombus rupestris)

    Quellen

    1. Woodcock, T. S.: Pollination in the Agricultural Landscape; Best Management Practices for Crop Pollination, 2012, http://www.pollinator.ca/bestpractices/images/Pollination%20in%20Agricultural%20Landscape_Woodcock_Final.pdf (03.04.2017).
    2. S.E. McGregor: Insect Pollination Of Cultivated Crop Plants, 1976.
    3. Pritsch, G.: Bienenweide, 2007.
    4. Paul Westrich: Die Wildbienen Deutschlands, 2018.