Filzbienen (Epeolus)

  • Allgemein
  • Die Filzbienen kommen auf der ganzen Welt vor und sind in Deutschland mit 5 Arten vertreten, von denen sich eine Art an der Bestäubung von Kulturpflanzen beteiligt: die Heide-Filzbiene (Epeolus cruciger). Es ist eine sogenannte Kuckucksbiene und parasitieren die Heidekraut-Seidenbiene (collectes succinctus), die als Biotop- und Nahrungsspezialistin an das Heidekraut (Calluna vulgaris) in Heidegebieten gebunden ist und deshalb vorrangig dort zu finden ist. Diese Pflanzen wachsen bevorzugt in Sandgebieten wie Dünen, Flugsandfelder, Sand- und Kiesgruben jeweils mit Heidekrautbeständen. An diesen Stellen sind dann auch die Filzbienen zu finden. Da die Filzbienen sehr an ihren Wirt gebunden sind, können sie auch nur zusammen mit dem Wirt existieren. Wenn der Wirt ausstirbt, kann sich die Filzbiene zwar von anderen Pflanzen ernähren, aber sie kann sich nicht weiter fortpflanzen, da sie dafür den Wirt braucht, der wiederum die heidepflanzen braucht. Dadurch ist auch die Heide-Filzbiene indirekt abhängig von dem Vorhandensein von Heidekraut.

    Die Epeolus cruciger ist mit 6 - 8 mm deutlich kleiner als eine Honigbiene, hat deutliche weiße Filzbinden oder Filzflecken, die seitlich an den Hinterleibsringen zu sehen sind. Die Ringe sind nicht geschlossen. Die Beine sind rot gefärbt. Die Epeolus legt ihre Eier in das Nest ihrer Wirtsbienen. Dort schlüpfen die Eier, es entwickelt sich eine Larve, die dann das Ei oder die Larve der Wirtsbiene (Heidekraut-Seidenbiene) frisst und ihren Platz in der Brutzelle einnimmt.

    Heide-Filzbienen fliegen in der Zeit von Juli bis Mitte September – in der Zeit, in der die Heide blüht. Trotzdem sie keinen Pollensammelapparat haben, tragen sie zur Bestäubung bei, denn sie besuchen die Blüten bei der Suche nach Nektar und vermutlich auch nach Pollen und verbreiten dadurch den Pollen von Blüte zu Blüte.

    Die Epeolus suchen ihren Nektar von verschiedenen Pflanzen und besuchen und bestäuben dabei auch die folgenden landwirtschaftlichen Nutzpflanzen:

    Hinweise für eine Ansiedelung:

    • Filzbienen werden sich dort ansiedeln, wo ihre Wirtsbienen nisten – also in Heidegebieten.