Weißer Senf benötigt Fremdbestäubung durch Insekten.
Durch Bienenbestäubung bildet die Pflanze einen doppelt so hohen Ertrag wie durch Selbst- und Windbestäubung.
Aus Erfahrung wird empfohlen, ca. 4 Völker pro Hektar aufzustellen.
Vergleich des Weißen Senfes mit anderen Kulturpflanzen, bezogen auf den empfohlenen Einsatz von Bienenvölkern pro ha:
Nachfolgend werden die Honig- und Pollenqualität des Weißen Senfes im Vergleich zu anderen Kulturpflanzen auf einer Skala von 0-4 dargestellt:
Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch Bienen, es können allerdings auch Fliegen, Käfer und Hummeln zur Bestäubung beitragen. Es wurde festgestellt, dass Wind und Bienen gemeinsam bei der Bestäubung wirksam sind. Durch Feldversuche wurde ermittelt, dass die Saatgutausbeute des Weißen Senfes durch Honigbienenbestäubung um 66 Prozent erhöht ist. Der Aufbau der Blüten deutet darauf hin, dass eine Selbstbestäubung ohne Insekten oder Wind nicht möglich ist.
Die Blühzeit ist von Juni bis Juli.
Eine Beschreibung zur Pollenanalyse gibt es
hier.
Die Übersichtskarte mit allen Pollen befindet sich
hier.
Die Position der Staubbeutel in Bezug auf die Nektarien und Narbe ist so angeordnet, dass sie sich nicht von allein kontaktieren können. Das zeigt an, dass eine Selbstbestäubung zwar nicht ausgeschlossen, aber wenig wahrscheinlich macht. Der Besuch von Bestäubungsinsekten sorgt dafür, dass Pollen von einer Blüte zur anderen transportiert wird, bevor eine Befruchtung stattfindet.
In Freilandversuchen wurde gemessen, dass durch Anwesenheit von Bienen die Saatgutproduktion mehr als verdoppelt wurde. Diese Messungen wurden in Käfigen wiederholt und auch dort erhielt man signifikant höhere Erträge von Weißem Senf in Käfigen mit Bienen als in Käfigen, in denen Bienen ausgeschlossen wurden.
In Käfigen mit Bienen wurden 95% der Blüten bestäubt mit 4,1 Samen pro Schote (2,69 g) im Verhältnis zu einem Käfig ohne Bienen mit 64,7 Prozent der Blüten und 2,5 Samen pro Schote (1,75 g). Der Käfig mit Bienen hat somit mehr als eine verdoppelte Gesamtproduktion gezeigt.
Senf ist grundsätzlich eine insektenbestäubte Art mit reichlich Pollen und Nektar, um bestäubende Insekten anzuziehen. Besonders Honigbienen werden angezogen. Die Daten deuten darauf hin, dass wiederholte Besuche vorteilhaft sind, so dass eine reichliche Versorgung mit Bienen am Feld vorhanden sein sollte. Die Blüten sind wegen ihrem Nektar und ihrem Pollen sehr attraktiv für Honigbienen und gleichermaßen auch für Wildbienen und Hummeln.
Der Weiße Senf, auch als Acker-Senf bekannt, ist eine einjährige krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 20 bis 60 cm. Der Stängel ist im unteren Teil abstehend und behaart. Die unteren Blätter werden bis zu 20 cm lang, sind gestielt und haben einen gebuchteten Rand mit großem Endabschnitt, die Schoten sind borstig behaart (Erkennungsmerkmal!) und die Blütenstiele länger als die Kelchblätter.
Die zwittrige, radiärsymmetrische Blüte ist vierzählig. Die vier Kelchblätter stehen waagerecht ab. Zahlreiche Blüten sind in einem lockeren, schirmartigen Blütenstand angeordnet. Die vier freien Kronblätter sind gelb. Die Blüte besitzt sechs lange Staubblätter, wovon sich zwei außen und vier innen befinden. Die Frucht ist eine 20 – 40 mm lange, 4 – 6 mm breite, vom Stängel abstehende Schote mit 2 - 3 Samen pro Fach. An dem abgeplatteten Schnabel der steif behaarten Schoten ist der Weiße Senf gut von dem Schwarzen Senf zu unterscheiden. Dieser samenlose Teil der Schote nimmt etwa die Hälfte der Gesamtlänge der Schote ein. Die fast kugeligen, weißlich-gelben bis gelben Samen (Senfkörner) haben einen Durchmesser von etwa 2 mm. Sie besitzen einen ölig bis scharf brennenden Geschmack.
Der Weiße Senf ist ursprünglich im Mittelmeergebiet heimisch. Heute wird er als Gewürzpflanze weltweit kultiviert. In Mitteleuropa tritt er öfters verwildert auf.
Er gehört zu der Familie der Kreuzblütler, welche sehr viele Nahrungs- und Gewürzpflanzen wie z.B. Raps, Kohl oder Senf hervorbringt. Allerdings gehört der Weiße Senf zu der Gattung der Senfpflanzen, während der Schwarze Senf zu den Kohlarten zählt. Der Weiße Senf bevorzugt frische, nährstoffhaltige, lehmige Böden in sonniger bis halbschattiger Lage.
Die Aussaat der einjährigen Pflanzen erfolgt im Frühjahr. Ab etwa 2 Grad beginnen die Samen zu keimen. Nach der Blüte entwickeln sich die Schoten von unten nach oben. Die Vegetationsdauer ist mit 90 – 120 Tagen sehr kurz.
Der Weiße Senf wird, ähnlich wie die Phacelia , oftmals auch zur Gründüngung und dem Zwischenfruchtanbau genutzt. Dadurch wird u.a. der Boden aufgelockert und die Stickstoffauswaschung vermieden. Dazu wird er vor der Blüte geerntet und in den Boden einarbeitet.
Neben den Honigbienen fliegen die folgenden Wildbienenarten den Senf an:
Die nachfolgenden Hummelarten sind sehr gute Bestäuber für Senf:
Aber auch die Kuckuckshummeln fliegen den Senf an: