Die Furchenbienen sind weltweit sehr stark verbreitet, kommen in Deutschland aber nur mit ca. 18 Arten vor. Von diesen tragen nur 5 Arten zur Bestäubung der Nutzpflanzen beitragen können. Diese 5 Arten werden anschließend aufgelistet und ihr Nutzen für die Landwirtschaft, den Obst- und Gartenbau beschrieben. Die Furchenbienen haben diesen Namen, weil die Weibchen auf der letzten Hinterleib-Schuppe eine furchenartige Behaarung haben und dadurch auch relativ gut erkannt und bestimmt werden können. Die Halictus nisten in selbstgegrabenen Hohlräumen in der Erde. Sie sind im Gegensatz zu den Sandbienen nicht streng solitär, sondern bilden kleine Nester, in denen die Nachkommen gezogen werden, unter ihnen auch Männchen, die die Begattung übernehmen. Es kann auch vorkommen, dass mehrere „Königinnen“ entstehen und gemeinsam die Eier legen. Bei einigen Arten überwintern mehrere Weibchen, aber im Frühjahr legt nur das stärkste Weibchen die ersten Eier. Die anderen Weibchen pflegen die Brut und bewachen den Eingang der Höhle. Es gibt aber auch Arten, bei denen die Weibchen (als Königinnen) das Nest verlassen, an einem anderen Ort überwintern und im Frühjahr exakt an die gleiche Stelle zurückkehren und in unmittelbarer Nähe zu dem Nest, in dem sie geschlüpft sind, ein neues eigenes Nest anlegen.
Hinweise für eine Ansiedelung:
Die Furchenbienen fliegen in verschiedene Pflanzenarten, sind allerdings sehr gute Bestäuber für in der Landwirtschaft angebaute Hülsenfrüchte und Kreuzblütler wie:
Die Wildbienen sind auf Grund ihrer längeren Rüssel und stärkeren Oberkörper für die Bestäubung der Hülsenfrüchte (Klee) besser geeignet als die Honigbiene.
Die Rotbeinige Furchenbiene (Halictus rubicundus) ist mit 9 – 12 mm so groß wie die Honigbiene, der Oberkörper ist rotbraun behaart
und am Hinterleib hat sie schmale weiße Binden an jeder Rückenschuppe. Sie ist Deutschland weit verbreitet und kommt mäßig häufig vor.
Die Halictus rubicundus bevorzugt wie alle bodenbrütenden Insekten trockene Flächen wie Waldränder, Kahlschläge, Garten und Parks sowie Sand- und
Kiesgruben.
Die Rotbeinige Furchenbiene nistet in einem selbstgegrabenen Hohlraum in der Erde, welches sie häufig mit anderen Rotbeinigen Furchenbienen teilt.
Sie legt ihre Eier und zieht eine erste Generation Nachkommen, die dann eine zweite Generation aufziehen, die auch Drohnen und neue Königinnen
enthalten. Die begatteten Königinnen fliegen anschließend weg und kommen erst min nächsten Frühjahr wieder, um in der unmittelbaren Nähe ein eigenes
Nest zu graben.
In kälteren Gegenden wird nur eine fortpflanzungsfähige Generation erzeugt.
Die Rotbeinige Furchenbiene fliegt verschiedene Pflanzenarten an, bevorzugt allerdings die Korbblütengewächse ((Asteraceae).
Sie flieg von Anfang April bis Anfang September, die Königinnen vom Vorjahr kommen ungefähr im Juli zurück zum Nestbau.
Die Halictus rubicundus bestäubt die nachfolgenden landwirtschaftlichen Nutzpflanzen:
Die Dickkopf-Furchenbiene (Halictus maculatus) ist mit 8 – 9 mm deutlich kleiner als die Honigbiene und hat eine dunkle Färbung mit weißen binden an den Hinterleibsschuppen. Das Weibchen hat einen recht großen Kopf – daher der Name. Sie ist Deutschland weit verbreitet und kommt häufig vor. Die Halictus maculatus bevorzugt trockene Flächen wie Waldränder, Hecken, Wiesen und Brachland. Die Dickkopf-Furchenbiene nistet gern auf vegetationsfreien oder vegetationsarmen Flächen und an Böschungen und Abbruchkanten. Sie gräbt selbst eine Höhle, die sie oft mit anderen Weibchen zusammen bezieht. Allerdings baut jedes Weibchen sein eigenes Brutnest in der gemeinsam genutzten Höhle. Dadurch, dass im Sommer die ausgeflogenen Königinnen vom Vorjahr wieder nach Hause kommen und nebenan neu bauen, entstehen sehr große Siedlungskolonien. Die Dickkopf-Furchenbiene fliegt verschiedene Pflanzenarten an, bevorzugt allerdings die Korbblütengewächse ((Asteraceae).
Sie flieg von Anfang April bis Anfang Oktober und bestäubt die nachfolgenden landwirtschaftlichen Nutzpflanzen:
Die Gewöhnliche Furchenbiene (Halictus tumulorum) ist mit 6 - 8 mm sehr klein, deutlich kleiner als die Honigbiene. Sie hat hell gefärbte Beine und einen leichten grünlichen Schimmer. Sie ist Deutschland weit verbreitet und kommt häufig vor. Die Halictus tumulorum hat für ihren Lebensraum keine Vorlieben – sie kommt an sehr trockenen, aber auch an kühleren Standorten, an Waldrändern, an Hecken und oft im Siedlungsbereich vor. Die Gewöhnliche Furchenbiene ist auch oft in den Gärten zu sehen. Sie gräbt ihr Nisthöhle selbst und bewohnt diese auch mit anderen Individuen ihrer Art.
Sie flieg von Mitte April bis August und bestäubt neben einer Vielzahl an Kräutern, Gräsern und Bäumen die nachfolgenden landwirtschaftlichen Nutzpflanzen:
Die Verkannte Goldfurchenbiene (Halictus confusus) ist mit 6 - 9 mm klein gegenüber der Honigbiene. Sie hat Ähnlichkeit mit der Honigbiene, ist aber etwas metallisch grün/golden gefärbt und hat breitere Haarbinden am Hinterleib. Sie ist Deutschland weit verbreitet und kommt mäßig häufig vor. Die Halictus confusus bevorzugt sandige Flächen wie Dünen, Sandgruben, Weinbergen und Brachen. Sie baut ihre Brutnester in selbstgegrabenen Höhlungen in der Erde. Die Verkannte Goldfurchenbiene flieg von Anfang April bis Anfang September, wobei die zweite Genration erst ab Ende Juni erscheint. Bis dahin fliegen nur Weibchen.
Die Halictus confusus bestäubt neben einer Vielzahl an Kräutern, Gräsern und Bäumen die nachfolgenden landwirtschaftlichen Nutzpflanzen:
Die Sandrasen-Furchenbiene (Halictus leucaheneus) ist mit 7 - 8 mm sehr klein, deutlich kleiner als die Honigbiene, sieht aber genau so aus, allerdings in stark verkleinerter Form und hellen Beinen. Sie ist Deutschland weit verbreitet und kommt mäßig häufig vor. Die Halictus leucaheneus bevorzugt sandige Flächen wie Dünen, Sandgruben, Sandheiden und Brachen. Sie baut ihre Brutnester in selbstgegrabenen Höhlungen in der Erde.
Sie flieg von Mitte April bis Mitte September und bestäubt neben einer Vielzahl an Kräutern die nachfolgenden landwirtschaftlichen Nutzpflanzen: