In Deutschland sind ca. 71 Arten bekannt. Von diesen sind nur noch 18 Arten in einem Ausmaß vorhanden, dass sie zur Bestäubung der Nutzpflanzen beitragen können. Diese 18 Arten werden anschließend aufgelistet und ihr Nutzen für die Landwirtschaft, den Obst- und Gartenbau beschrieben. Die Schmalbienen sind in Deutschland überall sehr verbreitet. Das liegt auch daran, dass sie sehr flexibel in der Suche ihrer Brutstätten und in der Art ihrer Nistplätze sind. Die Schmalbienen leben in wärmeren Gebieten (auch in den flacheren Teilen Deutschlands in kleinen Völkern in kleinen Nestern zusammen und nur in kühleren Gebieten leben die Schmalbienen solitär. Ein Weibchen legt in einer Erdhöhlung ein kleines Nest mit einer kleinen Wabe an, in der sie wenige Eier ablegt. Daraus entstehen die Arbeitsbienen, die dann die nächste Generation mit ca. 50 Individuen pflegt und aufzieht. In der zweiten Generation sind dann auch ca. 20% Männchen vorhanden, die in dem Nest die Weibchen begatten. Diese Weibchen werden dann die Königinnen für das nächste Jahr und überwintern gemeinsam. Durch die höhere Anzahl der Königinnen für das kommende Jahr ist die Vermehrungsrate der Lasioglossum recht hoch (20 bis 25 fache Vermehrung pro Jahr). Sie sammelt die Pollen so wie auch die Honigbiene in Pollenhöschen an den Hinterbeinen. Dadurch trägt sie aktiv zur Bestäubung bei.
Hinweise für eine Ansiedelung:
Die Schmalbienen fliegen sehr viele verschiedene Pflanzenarten an. Es gibt nur einige wenige Arten, die sich spezialisiert haben:
Die Gewöhnliche Schmalbiene (Lasioglossum calceatum) ist wie alle Schmalbienen mit 8 – 10 mm Körperlänge deutlich kleiner als die Honigbiene. Sie ist Deutschland weit verbreitet und kommt häufig vor. Die Lasioglossum calceatum kann überall angetroffen werden, auf mageren Brachflächen und auch auf Waldlichtungen und Böschungen. Sie gräbt ihre Nester in die Erde, in der sie dann ein kleines Volk gründet. Die Gewöhnliche Schmalbiene fliegt eine sehr breite Vielfalt an Blüten an und ist nicht auf besondere Pflanzen spezialisiert. Die ersten Schmalbienen (Königinnen) fliegen von März bis April und die Brut von Anfang Juli bis Oktober.
Nachfolgend die wichtigsten Nutzpflanzen, die von ihr angeflogen und bestäubt werden:
Die Pförtner-Schmalbiene (Lasioglossum malachurum) ist mit 8 – 10 mm Körperlänge deutlich kleiner als die Honigbiene. Sie ist Deutschland weit verbreitet und kommt häufig vor. Die Lasioglossum malachurum kann überall angetroffen werden, auf mageren Brachflächen, auf Dünen, auf Waldlichtungen, an Böschungen und im Siedlungsbereich. Sie gräbt ihre Nester in Löss-, Sand- und Lehmboden. Die Pförtner-Schmalbiene legt ihre Nester in selbstgegrabenen Hohlräumen an, welches sie sich mit vielen Königinnen teilt. Jede brütet dann in ihrem Nestbereich die gewünschten Nachfahren aus. Jede Pförtner-Schmalbiene brütet erst eine kleine Anzahl Arbeiterinnen (bis ca. 8 Individuen), die dann dabei helfen, in einer zweiten Welle eine deutlich größere Anzahl aufzuziehen (bis 50 Individuen). Diese ziehen in wärmeren Ländern dann noch eine dritte Generation auf (bis zu 200 Individuen), die dann wieder als Königinnen überwintern. Zwischen den Brutphasen wird das Nest verschlossen und die Schmalbienen fliegen nicht aus. Dadurch, dass mehrere Königinnen im Frühjahr gemeinsam die Bruthöhle nutzen, können im Spätsommer insgesamt über 1.000 Individuen vorkommen, die gemeinsam in diesem Brutnest überwintern. Die Gewöhnliche Schmalbiene fliegt eine sehr breite Vielfalt an Blüten an und ist nicht auf besondere Pflanzen spezialisiert. Die ersten Schmalbienen (Königinnen) fliegen von März bis April und die Brut von Anfang Juli bis Oktober.
Nachfolgend die wichtigsten Nutzpflanzen, die von ihr angeflogen und bestäubt werden:
Die Salbei-Schmalbiene (Lasioglossum xanthopus) ist mit 10 – 13 mm so groß wie eine Honigbiene. Sie sieht aus wie eine Honigbiene mit breiten weißen Filmstreifen an jedem Hinterleibssegment und einer rötlichen Behaarung des Oberkörners und der Beine. Sie ist Deutschland weit verbreitet und kommt mäßig häufig vor. Die Lasioglossum xanthopus bevorzugt mageren Boden, Trockenrasen, Brachen, Streuobstwiesen in Hanglage, Waldränder, Sand- und Kiesgruben. Die Salbei-Schmalbienen leben solitär, graben ihre eigenen Hohlräume und fliegen von Mitte April bis Oktober. Sie fliegen sehr viele Trachten an, bevorzugen allerdings den Wiesen-Salbei – daher ihr deutscher Name.
Nachfolgend die wichtigsten Nutzpflanzen, die von ihr angeflogen und bestäubt werden:
Die Lasioglossum punctatissimum ist mit 6 – 7 mm eine sehr kleine Wildbiene. Sie ist schwarz gefärbt und siedelt in trockenen Gegenden, Brachland, trockene Wiesen, Streuobstwiesen, Böschungen, Weinbergbrachen, Sand- und Lehmgruben. Die Lasioglossum punctatissimum nistet in selbst gegrabenen Hohlräumen und fliegt von Anfang April bis Anfang Oktober.
Nachfolgend die wichtigsten Nutzpflanzen, die von ihr angeflogen und bestäubt werden:
Die Dunkelgrüne Gold-Schmalbiene (Lasioglossum morio) ist mit 6 - 8 mm eine kleine Wildbiene, deren Kopf und Oberkörper (Thorax) metallisch grün schimmern. Sie ist weit verbreitet und kommt häufig vor. Die Dunkelgrüne Gold-Schmalbiene hat keine großen Anforderungen an die Nistplätze und siedelt in trockenen Gegenden, Brachland, Siedlungsbereichen und Böschungen und baut ein Nest in einer selbst gegrabenen Erdhöhle, welches sie aber mit anderen Gold-Schmalbienen teilt.
Die Lasioglossum morio fliegt von Anfang April bis September und bestäubt die nachfolgend aufgelisteten Pflanzen:
Sehr ähnliche Beschreibung und Trachten gelten für die nachfolgend aufgeführten Schmalbienen:
Die Lasioglossum lativentre lebt solitär und gräbt sich Nisthöhlen in die Erde, die sie mit Pollen verschiedener Pflanzenarten bestückt. Sie fliegt von Anfang April bis Ende September neben anderen Pflanzen vor allem Kleepflanzen an:
Die Lasioglossum rufitarse und die Lasioglossum fratellum fliegen neben anderen Pflanzen vor allem Beerenpflanzen an: