Honigbiene (Apis Mellifera)

  • Bestäubungsleistung
  • Besonderheit
  • Ein eigener Staat
  • Bestäubungsleistung

    Honigbienen bestäuben ca. 80% aller ca. 3.000 heimischen Wild- und Nutzpflanzen und sind somit die wichtigsten Bestäubungsinsekten. Die Honigbienen leben in Völkern mit ca. 20.000 bis 40.000 Individuen. Eine besondere Bedeutung kommt der Honigbiene zu, weil sie von Menschen in Bienenkästen gehalten wird und gezielt in landwirtschaftliche Flächen transportiert werden kann, in die wegen der Entfernung vom Feldrand keine Wildbiene oder Hummel mehr fliegen würde.

    Somit sorgt die Honigbiene für höhere Erträge in der Landwirtschaft und in den Obstplantagen.

    Die Honigbiene kann in Europa nicht mehr allein ohne den Imker überleben.

    Carnica, Honigbiene
    Foto:  Felix Fornoff
    Carnica, Honigbiene
    Foto:  Felix Fornoff
    Carnica, Honigbiene
    Foto:  Felix Fornoff

    Besonderheit für die Bestäubung

    Honigbienen sind blütentreu.

    Das heißt, dass eine Biene ausfliegt, sich eine Nektarquelle sucht und dann immer nur genau diese Pflanzenart anfliegt und nicht auf eine andere Pflanzenart wechselt, solange diese Art noch Nektar produziert. Das klingt sehr einfach, ist aber die Grundlage dafür, dass der Pollen innerhalb der einen Pflanzenart verbreitet wird und die Bestäubung stattfinden kann.

    Andere Bienenarten und auch die Hummeln fliegen kreuz und quer über die blühenden Pflanzen und suchen die nächstbeste Nektarquelle, nicht unbedingt die gleiche Pflanze.

    Es gibt auch Wildbienen, die nur auf eine einzige Pflanze spezialisiert sind und auch nur diese Pflanze bestäuben.

    Honigbienen fliegen erst ab ca. 8 Grad Celsius aus und ein intensiver Bestäubungsflug erfolgt ab einer Temperatur von ca. 12 Grad oder höher.

    Die Biene sammelt den Nektar und wandelt ihn in Honig um. Dieser wird am Tag in den Bienenstock eingetragen und in die Zellen eingelagert. In der Nacht wird der Wassergehalt des Honigs reduziert, indem er zwischen den Zellen umgetragen wird und dabei Feuchtigkeit verliert. Der Imker bezeichnet diesen Vorgang als Reifen. Nur reifer Honig kann über lange Zeit gelagert werden.

    Ein eigener Staat

    Honigbienen leben in einer Staatengemeinschaft mit einer sehr gut organisierten Arbeitsteilung.

    Jungbienen pflegen den Nachwuchs, putzen, bauen die Waben und bewachen den Stock und ältere Bienen fliegen aus, um Honig, Pollen, Wasser und Kittharz zu sammeln.

    Im Winter leben ca. 15.000 bis 20.000 Bienen im Volk, halten sich in einer kugelförmigen Bienentraube warm und leben von dem eingetragenen Honig.

    Im Frühling beginnt die Königin mit dem Legen der Eier und das Volk wird stark, um dann im Sommer den Honig zu sammeln.

    Der Honig wird als Vorrat für den Winter gebraucht und der Pollen als Nahrung für die Brut.

    Wenn die Bienen im Frühjahr ausfliegen, suchen sie Nektar als Basis für den Honig und bestäuben somit „nebenbei“ die Pflanzen, die die Nektarien so angelegt haben, dass die Bienen auf dem Weg dahin an den Pollenblättern vorbeistreifen müssen. Vor dem Heimflug verpacken die Bienen den am Körper befindlichen Pollen in ein Pollenpäckchen, welches sie am Bein befestigen und mit in den Stock nehmen. Dort werden sowohl der Honig und der Pollen in die Waben eingelagert. Wenn der Stock so voll ist, dass die Sammelbienen nichts mehr einlagern können, bereitet sich das Volk auf eine Teilung vor. Es setzt Königinnenzellen an, um eine zusätzliche Königin aufziehen zu können. Wenn diese neue Königin aufwächst, fliegt eine Hälfte des Volkes mit der alten Königin als sogenannter "Schwarm" davon und sucht sich in der Nähe eine neue Behausung. So vermehren sich die Bienenvölker.